Papillons von Kükenkorb

Mitglied im Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. (VDH-VK)

Britta

Dipl. Biol. Ute Hamann

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Kükenkorb-Erinnerungen:

 

         Welpenentwicklung des D-Wurfes

Zunächst ein Bild der ganzen Familie (D-Wurf * 1.5.04)

9 Wochen alt, von links Dimo, Djoke, Divus, Mutter Mona, Vater Happy - (Zkarabis Headline).

Wegen seines netten Wesens hatte ich Happy als Vater für den Wurf  gewählt. Vieles, was er vererbt, ist mir wichtig und macht seinen Nachwuchs besonders geeiget für sportliche Aufgaben. Schließlich züchte ich, um eine Hündin selbst behalten zu können mit der ich diesbezüglich Pläne habe. Happy läßt sich leicht begeistern, zeigt - stets gut gelaunt - eine Fülle von teils nicht alltäglichen Einfällen, ist verträglich und überhaupt nicht nervös, hat trotzdem viel Temperament. Sein Sohn Djoke ist ihm nicht nur optisch am ähnlichsten. Er erfindet immer wieder die ungewöhnlichsten Bewegungen, einfach aus purer Lebensfreude. Wer ihm einmal beibringen will Pirouetten zu drehen oder das rechte Hinterbein ausgestreckt in der Luft zu halten, wird nur abwarten und punktgenau loben müssen. Ein zärtlicher, lustiger und stets kreativer Hund, genau wie ich es mag!

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Vom Baby bis zum einjährigen Rüden:

Erleben Sie hier die Entwicklung der Welpen vom D- Wurf. Aber Vorsicht! Papillons sind den richtigen Schmetterlingen sehr ähnlich: Wie diese durchlaufen die Junghunde nämlich auf dem Weg zum erwachsenen Papillon (mit dem für die Rasse typischen prachtvollen Haarkleid) einige Entwicklungsphasen, wo sich kaum erahnen lässt, wie hübsch sie später einmal sein werden. - auch einer Raupe sieht man die Schönheit des Schmetterlings noch nicht an! Hier sehen Sie also meine Papillons im Raupenstadium, in der Entwicklung eben....

So sahen siel gut eine Woche nach der Geburt aus.

Und hier sind sie 21 Tagen alt bei einem Ausflug in den Garten, Divus vorne links, in der Mitte mit dem Punkt auf der Stirn Mitte Dimo, rechts Djoke.

 

Die Welpen wurden rasch ausgesprochen geländegängig:

Sie lernten von A, wie Altenheim, bis Z, wie Zoo, so ziemlich alles kennen, was einem Welpe vertraut sein sollte. Ich orientiere mich an der bewährten Empfehlung, daß ein junger Hund ab der 10 Woche mindestens mit etwa ebenso vielen fremden Menschen gute Erfahrungen gemacht haben soll, wie es der Zahl seiner Lebenstage entspricht. Wir besuchten Welpenstunde und Clickerseminare, probeweise auch mal Ausstellungen. Und immer wieder gab es kontrollierte Begegnungen mit vielen fremden Hunden, auch großer Rassen.


Sie lernten von klein an, sich zu konzentrieren und die Konzentration zu halten. Sie entwickelten sich zu wunderbaren Junghunden mit viel Ausstrahlung und großem Arbeitseifer. Behalten kann ich unglücklicherweise auf Dauer trotzdem keinen der Rüden. Ganz klar, daß sie nur an Menschen abgegeben werden, die den Wunsch haben auf Basis von positiven Methoden mit ihnen weiter zu arbeiten, die sich einen echten Teampartner wünschen, der begeistert sein wird, wenn er Aufgaben bewältigen darf.

 

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Hier mit ca 9 Monaten, aber auch jetzt eventuell noch zu haben (siehe eigene Seite):

Divus

Optisch und im Wesen war er von Anfang an ein ganz anderer Typ als die zwei anderen Brüder. So gern er mal mit seinen Rudelgenossen und fremden Hunden spielte: Seine Gedanken kreisten stets um Menschen. Von klein an! Ein Besuch im Gedränge des Weihnachtsmarktes? Wunderbar! So viele Leute! Hoffentlich bemerkt einen mal jemand.

Er pflanzte sich seit seiner achten Woche fast unweigerlich vor jedem Fremden hin, schaute ihm liebevoll ins Gesicht, faltete die Öhrchen nach hinten und gab Pfote. Ausdauernd blieb er dabei und konzentriert.

Glücklich ist der schlaksige Kleine immer, wenn er auf jemanden stößt, der seine unausgesprochene Aufforderung "Was kann ich für Dich tun?" versteht und womöglich einen Clicker aus der Tasche zieht und sich intensiv mit ihm beschäftigt.

Hier fängt das Fell schon an zu wachsen. Divus läßt sich bei der Arbeit kaum ablenken, was er tut, tut er ganz. Er ist schnell und und versteht rasch, beseelt vom Wunsch etwas für seine Menschen tun zu können. Wenn bei ihm etwas nicht entsprechend der Anweisung ausgeführt wird, kann man  sicher sein, daß die Ursache einfach ein Mißverständnis war. Sein kleiner Bruder Dimo kann dagegen manchmal etwas eigene Vorstellung von der sofortigen Ausführung eines Auftrags haben.

Divus ist ganz anders. Seine größte Freude liegt in der engen und harmonischen Zusammenarbeit - er wird bei entsprechender Förderung ein toller und sehr zuverlässiger Teampartner sein! Er ist ein "Kopf-Arbeiter" und sollte nur zu Leuten, die das zu schätzen wissen. Langeweile wäre speziell für diesen Hund unerträglich.

 

Kurios und auffallend übrigens, was an (eigentlich recht unwichtigen) Neigungen offenbar von den Eltern weitergegeben werden kann. Auch Divus entwickelte Eigenheiten, die bei seinem (ihm damals noch unbekannten) Vater ausgeprägt vorhanden sind. Aber er hat etwas andere Schwerpunkte als Djoke. Wie sein Vater schwärmt Divus für alles Wasser. Mit wenigen Wochen hatte er auf dem Boden der Terasse eine erste Begegnung mit einem laufenden Gartenschlauch. Welpenhaft ungelenk spielte er damit, sprang ins Wasser und "fing" es. Ich arbeitete wenige Meter weiter, als mir plötzlich auffiel, daß sich das Geräusch irgendwie geändert hatte: der Schlauch plätscherte nämlich jetzt iim Wohnzimmer weiter, er hatte ihn unter das Sofa gezogen.

Er ist der erste und einzige meiner Papillons, der es liebt geföhnt zu werden. Auch unterwegs ist besonders er eine ausgesprochene Wasserratte. Letzteres ist etwas erträglicher durch seine Freude am Föhnen. Aber irgendwie war ich doch immer überrascht und unvorbereitet, wenn dieser Hund in einem Wassergraben verschwand - ich bin Papillons gewöhnt und keine Mini-Neufundländer. Glücklicherweise hat er diese Marotte dann abgelegt als es kalt wurde.

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Djoke

hat seinen Namen verdient. Wie könnte man diesen Hund mit all seinen lustigen Ideen anders nennen als Joke (= Witz)? Das D davor übersehen wir einfach; Es mußte sein, um seine Zugehörigkeit zum D-Wurf zu dokumentieren.

Djoke ist ein Powerpaket, er strotzt nur so vor Bewegungsfreude und Kraft. Ein zärtlicher, feinfühliger Hund mit durch und durch männlicher Ausstrahlung - seine satte Farbe, die federnde Eleganz seiner Bewegungen sind für mich immer eine besondere Augenweide. Da schaut man unwillkürlich hin und genießt diese Ausgewogenheit. Djoke ist durch seine Komik, seinen Gesichtsausdruck und seine Kreativität immer wieder Grund spontan loszulachen. Von klein an, er braucht einen nur anzuschauen.

Seine Spontaneität und sein Erfindungsgabe ist groß. Wenn er eine geplante Handlung nicht ausführen kann, erfindet er einfach etwas Neues. Eine Kostprobe: Gegen Leinenziehen wirkt normalerweise die bewährte Methode "Stehenbleiben bis Leine vom Hund gelockert wird" und dies ist über Wochen konsequent beizubehalten bis nicht mehr gezogen wird. Man kommt dann zwar ein paar Tage nicht vorwärts, aber das ändert sich sobald der Hund realisiert, wie konsequent Mensch diesbezüglich ist. Djoke hatte blitzschnell kapiert, daß er durch Ziehen nicht zum Ziel kommt. Er hat mir aber dann dafür (besonders am Anfang von Spaziergängen) jedoch ein Sammelsurium anderer Verhaltensweisen angeboten. Alle konnte er ohne gestraffte Leine durchführen und sich die langweilige Wartezeit etwas erträglicher gestalten. Er begann damit so schnell, daß ich garkeine Chance hatte, ihm durch Weitergehen zuvorzukommen. Kurz vor Ende der Leine bremsen und freudig zurückgaloppieren, Stehen auf den Hinterläufen, Hinlegen, Pirouettendrehen, Spielaufforderung mit Verbeugen ist nur eine kleine Auswahl. Man hätte nur mit Clicker das ein oder andere bestätigen müssen, was man später vielleich mal an Tricks verwerten kann.

Trotz allem ist auch er, genau wie die beiden Brüder, ein ruhiger, anpassungsfähiger und angenehmer Hund im täglichen Zusammenleben. Er ist alles andere als nervös. Man muß ihn aber eben unbedingt auslasten, er muß immer mal wieder laufen können mit vollem Kräfteeinsatz. Vergleicht man ihn mit Divus, so ist er leichter ab- und umlenkbar, was seine positiven und negativen Aspekte hat.

Kreativität und Beweglichkeit sollten die Besitzer mitbringen, nach denen ich lange für ihn gesucht habe. Ich habe sie gefunden! Sie sind ihm ebenbürtig, haben täglich Freude an seinem Ideenreichtum und seiner Komik und fördern gezielt seine Fähigkeiten. Djoke hat einen auch einen wichtigen Beruf: Er entwickelte sich zum Asthma-Meldehund (mehr darüber auf der Galerie-Eingangsseite!

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Dimo

ist der Kleinste von allen. Vielleicht will er deshalb immer gern hoch hinaus? Er klettert mit Begeisterung und hat dann manchmal Schwierigkeiten, wieder auf den Erdboden zurückzukommen. Ich musste ihn schon von der Leiter eines Hochsitzes herunterklauben. Und einmal rief ich vergeblich - denn er saß auf einem schrägen Baum und traute sich aus gutem Grund nicht abwärts. Seitdem wandern meine Augen fast schon automatisch nach oben, sobald ich ihn kurz aus den Augen verliere. Wenn er wenigstens bellen würde, um auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen! Sicher bin ich an dieser Eigenheit mit Schuld, habe ich meine Welpen doch immer überschwänglich gelobt, wenn sie irgendwelche Balanceakte wagten, auf Baumstümpfe kletterten, über ungewohnte Bodenbeläge liefen.

Hier ein paar Fotos von ihm:

Ein bezaubernder Welpe, der bereits in diesem Alter vorzog, von der Schulter herunter die Aussicht zu genießen.

Hier haben wir gezeltet, erstmals in fremder Umgebung (abseits von einem Trainingsseminar an dem ich teilnahm). Die Welpen erwiesen sich als höchst unternehmungslustig und fanden die Erforschung des Areals ausgesprochen spannend. Zelt und Autos sind bis heute etwas geblieben, was für sie mit Vorfreude verknüpft ist.

Mit drei Monaten läßt sich erahnen, dass aus ihm einmal ein sehr hübscher Papillon werden könnte.

Hier (Foto vom Januar 2005) ist Dimo acht Monate alt und steht, wie könnte es anders sein, ganz oben! Einige Ballen in Folie verpackten Strohs haben es ihm regelmäßig angetan. Er schafft es, den Zwischenraum für seine Ziele zu nutzen: wie ein Kaminkletterer stemmt er Beine und Rücken gegen das Stroh. Oben angelangt führt er wahre Freudentänze auf und stellt sich stolz wie ein Spanier in Pose. Er ist trotz aller Sensibilität ein sehr zuversichtlicher Hund. Dimo geht gerne auch mal eigene Wege, wenn das übrige Rudel sich gemeinsam vergnügt: Zunächst irritierte mich seine Tendenz, irgendwo wie eine Salzsäule erstarrt stehen zu bleiben und sich nicht mehr vom Fleck zu rühren. Irgendwann erkannte ich, dass er uns schlicht belauert. Man kann ihm kein größeres Vergnügen machen, als ihm nun entgegen zu "schleichen". Im Gegensatz zu den zwei anderen Wurfgeschwistern kann er sich lange solo mit irgendwelchen  Spielzeugen, einem Ball, einer Feder, einem Ästchen beschäftigen. Er wirft sie hoch und fängt sie wieder.

Er ist leicht ein bißchen im Windschatten seiner so viel stärkeren Brüder, die ihm oft etwas wegnehmen, und gegen die er sich mit viel Energie zu behaupten weiß. Zwar hat er eine Menge Tricks auf Lager, aber, was in ihm steckt, beweist er doch am besten, wenn er seinen Menschen mal ganz für sich hat. Dann fangen seine Augen vor Begeisterung förmlich an zu glühen...!

Dimo lebt jetzt in Köln, es war von beiden Seiten Liebe auf den ersten Blick. Als seine späteren Besitzer kamen, stand schnell fest: Sie passen einfach zueinander, und da fiel mir der Abschied auch nicht gar so schwer. Er hat sich innerhalb von zwei Tagen problemlos eingewöhnt und ist glücklich dort. Seine Besitzer hatten früher schon einen Papillon aus einer Not-Vermittlung. Da wissen sie zu schätzen, was sie an dem unkomplizierten und gut sozialisierten Rüden haben.

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Kükenkorb-Erinnerungen:BrittaBirko Kira

BrittaBritta

sie starb im 16. Lebensjahr - mein erster Papillon, eine in meinen Augen wunderschöne Hündin mit allen typischen Rasseeigenschaften.  

                          

Ich liebte sie, doch sie hatte es nicht leicht mit mir: Wie die meisten überzeugten Ausbilder von großen Rassen fiel es auch mir schwer, viele ihrer Eigenheiten zu akzeptieren, mich auf die Empfindlichkeit einzustellen, hinzunehmen wie leicht und endgültig sie zu entmutigen war. Es sind Eigenschaften, die grazile Kleinhunderassen oft begleiten, sofern sie nicht, wie z.B. Terrier in ihrer Geschichte eine Auslese auf Schmerzunempfindlichkeit und damit Gebrauchshund-Eigenschaften erfahren haben.

Erst nachträglich wurde mir klar, wie stark in mir der Drang gewesen sein muß, diesen winzigen Hund an denselben Maßstäben messen wie den starken Schäferhund. Ich wollte keiner dieser typischen Kleinhundebesitzer werden! So blieb ich blind für viele kleine Signale, die mir hätten zeigen müssen, daß ich diesen Hund überfordere. Britta würde sich heute in meinen Händen ganz anders entwickeln, ganz anders entfalten. Sie hat mich viel gelehrt in ihrem sechzehnjährigen Leben.  

Britta mit Wurf

Wie anpassungfähig Papillons sein können, zeigt folgende Begebenheit. Britta war etwa ein Jahr alt und begleitete mich zu einem Hüte-Seminar, an dem ich mit einer Border-Collie-Hündin teilnahm. Es war kalt, unser Auto stand neben der Übungswiese, Britta beobachtete das Geschehen zwei Tage lang aufmerksam durch das Fenster. Einige weniger selbstsichere Border-Collies hatten anstatt mit Schafen mit einer Gruppe Laufenten gearbeitet. In einer Pause hatten sich diese Enten selbstständig gemacht und kreuzten unseren Weg als ich mit Britta spielte.

Ich begann die Enten zurückzutreiben, sah Brittas aufkeimendes Interesse und aus einer Laune heraus, wandte ich all die kleinen Kniffe an, mit denen wir zuvor unerfahrene Border-Collies zum Hüten ermutigt hatten. Unter dem Applaus einer wachsenden Zuschauerzahl entlockte ich Britta viele typische Verhaltensweisen eines Border-Collies. Sie trieb die Enten nicht nur vor uns her, sondern umkreiste sie, balancierte sie in der typischen 12-Uhr-Position aus. Absolut faszinierend! Ein Mini-Hütehund in meinen Händen? Keineswegs, es war und blieb das erste und letzte Mal! Obwohl sie mich mit den Borders noch oft auf solche Trainingsseminare begleitete, zeigte sie nie wieder Interesse an einem derartig disziplinierten Umgang mit Geflügel. Mit zunehmender Selbstsicherheit tendierte sie dazu, wie ein stöbernder Spaniel kurz vorzustehen und dann mitten in die flatternde Gesellschaft hinein zu springen. Einige Übungen genügten jedoch, um ihr wieder klar zu machen, daß Geflügel tabu ist.

Britta

Britta entwickelte sich, beflügelt durch einige zufällige Erfolge in früher Jugend, zu einem sehr erfolgreichen Jäger. Wenige Monate alt erbeutete sie auf einem Spaziergang eine jugendliche Bisamratte, die so schwer war, daß sie sie kaum schleppen konnte. Sie muß sie mit dem ersten Biß getötet haben, wir sahen nur den Sprung ins hohe Gras und wie sie mit Beute auftauchte. Es blieb nicht bei diesem Opfer. Trotzdem gelang es durch Konsequenz ohne weiteres, ihren Jagdtrieb in Griff zu halten: Sie war ein absolut zuverlässiger Begleiter in Wald und Feld, akzeptiert von Jägern wie Naturschützern, weil sie niemals den Weg verliess und sich unaufgefordert beim Auftauchen von Wild ins "Platz" legte. Am Wegrand jedoch waren die Regeln gelockert, wenn es um Mäuse ging, auch im eigenen Garten war ich nicht immer präsent, und das hat sie gründlich ausgenützt.

Kükenkorb-Erinnerungen:

Birko

starb im 17. Lebensjahr. Er war mein treuer Begleiter in schwierigsten Jahren meines Lebens. 

Birko

Schon als Welpe war klar, dass er eine besondere Rolle in meinem Leben spielen würde. Er wollte immer nur eins: "mein" Hund sein. Ein Blick genügte, er konnte mich "lesen" wie ich ihn - und so war es eine gewisse Tragik für ihn, daß er in hohem Alter kaum noch sehen konnte und ihn auch sein Gehör zunehmend verließ. Nur sein Geruchssinn funktionierte noch. Er mühte sich ab, um sich über seine Umwelt, über mich und seine Artgenossen zu informieren. Doch immer wieder gab es Mißverständnisse, oft wirkte er verwirrt und ratlos. Ich habe mal nachgerechnet: Wir waren in den über eineinhalb Jahrzehnten seines Daseins insgesamt nur 21 Tage getrennt. Mein Wunsch, daß er irgendwann einfach nur daheim einschläft, wurde nicht erfüllt. Ich war schwer gestürzt und sollte ins Krankenhaus. Da ging es ihm so schlecht, daß ihn irgendwelche Änderungen im Alltag zu sehr gequält hätten. Ich mußte mich schnell entscheiden und fuhrt mit ihm zum Tierarzt bevor ich mich selbst in ärztliche Behandlung begab. Wer weiß, was ihm dadurch erspart wurde - aber es ist doch unendlich schwer, diese Entscheidung zu treffen.

Birko

Dieses Foto zeigt ihn mit ca 13 Jahren, ein damals oft mürrischer alter Herr, der sich lieber in seinem "Birko-Mobil" herumfahren ließ, weil ihm die Ausdauer zum Laufen fehlte. Natürlich trug zu dem unfreundlichen Gesichtstausdruck seine Zahnstellung bei: die kleinen Frontzähne waren nach einem Auto-Unfall gelockert und teils gezogen, teils ausgefallen. Dadurch kippten die Reißzähne nach außen - das gab ihm das gefährliche Aussehen. Aber er fühlte sich tatsächlich auch überhaupt nicht wohl in seiner Haut, zog sich in sich zurück und kapselte sich ab. Wie oft forderte er zum Schmusen auf wie in alten Zeiten, und dann mochte er sich doch nicht streicheln lassen.

Ein Jahr später sah Birko wieder so aus:

Birko

Ein aufgeschlossener, unternehmungslustiger, vitaler Hund - sehr alt zwar und etwas steif, aber wieder fröhlich, verspielt und relativ leistungsfähig. Herzmedikamente, die er ab dem 13. Jahr lange Zeit unterstützend bekam, braucht er bis Mai 2004 überhaupt nicht mehr. Zweistündige (langsame) Waldspaziergänge auf eigenen Pfoten - kein Problem. Das "Birko-Mobil", eine Hundetasche auf Rollen, fungierte nur noch als Ruheplatz für Reisen. Der umgebaute Kinderwagen, der Birko ermöglichte, auch auf unseren Wanderungen immer dabei zu sein, stand unbenutzt im Keller.

Über seine "wundersame Heilung" werde ich vielleicht einmal auf der Seite Papillon-Infos berichten ("vielleicht" deshalb, weil die homöpathische Behandlung sehr individuell und nicht unproblematisch war, also nicht ohne weiteres auf andere Hunde zu übertragen ist). Vorerst befindet sich dort nur ein Bericht aus der Zeit davor mit dem Titel: Das "Uuups-Syndrom". Soviel sei gesagt: Nachträglich stellte sich heraus, daß viele seiner "Alters"-probleme in Wirklichkeit wohl zurückzuführen waren auf diese gesundheitliche Einschränkung, die so mancher Papillon in mehr oder weniger ausgeprägter Form mit sich trägt. Sein Zustand war, nachem ich den Appell vom Sommer 2002 im Clubheft des Schweizerischen Papillonclubs veröffentlicht hatte, noch wesentlich schlimmer geworden. Er war zeitweise so beeinträchtigt, daß ich mir Vorwürfe machte, weil ich ihn weiter leiden ließ. Der Zufall half, und schließlich ging es ihm diesbezüglich nochmal so gut, wie noch nie im Leben.

Er hatte dadurch ein paar wunderschöne Jahre und hat in seinem hohen Alter sogar noch genossen, wenn Welpen da waren. Er mochte Gesellschaft, ganz im Gegensatz zu seiner Tochter Kira, die einige Zeit bei uns lebte.

 

Kükenkorb-Erinnerungen:

Kira

                                                             


Tochter von Birko, freundlich und heiter - ohne jedes Training immer gehorsam, stets Anerkennung suchend und besonders menschenbezogen.

Sie ist auch heute (2006) - trotz ihrer inzwischen 11 Jahre - gesund, frühlich und aktiv, wie ein ganz junger Hund. Und sie lebt - für sie der große Wurf - endlich allein, ohne Konkurrenten um die Liebe der Menschen.

Sie hatte zwar immer im Rudel gelebt, aber eigentlich "brauchte" sie nie andere Hunde. Mir war bald klar, daß in ihren Augen ein Einzelplatz mit Menschen, die nur ihr gehören weitaus erstrebenswerter ist. Für sie war das Leben im Rudel  Streß. Sie erfand kuriose Wege, um die anderen auszuschalten und in der Gruppe aufzufallen - dazu gehörte, daß sie begann auf der Treppe ihren alten Vater so anzurempeln, daß dieser unweigerlich die restlichen Stufen herunterfiel und sich wehtat. Und Welpen fand sie überhaupt nur lästig. Sie ist als Einzelhund regelrecht aufgeblüht. Kein Wunder bei so viel Bewunderung ihres kleinen Menschenrudels! Mein kleiner roter Fuchs lebt heute bei einem Ehepaar mit dem Namen Fuchs...! Da haben sich die Richtigen gefunden, aber nicht nur wegen des Namens. Sie hat auf ihre alten Tage noch viel dazugelernt - vor allem aber ihre Fähigkeiten, Menschen um den Finger zu wickeln, extrem perfektionieren können. Jetzt ist sie rundum glücklich, und nicht nur sie sondern auch ihre größten Bewunderer - ihre von ihr hervorragend trainierten Besitzer!




Kira neben ihrem Vater Birko

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Emirka

* 17.2.2005

Diese Mitte  Februar geborene kleine Hündin werde ich aller Voraussicht nach behalten, leider ist sie ein Einzelkind. Aber immerhin eines mit ständig spielbereiten, geduldigen großen Brüdern. Wie sie heißen wird? Vorerst Krümel, offiziell vielleicht mal Elfi (wie in Kinderzeiten eine heiß geliebte Hündin meiner Tante) oder - wahrscheinlicher - Emira, abgekürzt "Mira". "Mira/ Mona" geht einem beim Rufen leicht von den Lippen, wenn man beide Hunde gleichzeitig rufen will. Leichter jedenfalls als "Elfi/Mona". Eine Weile spielte ich mit dem Gedanken sie "Erebia" zu nennen. Mein Urgroßvater war Schmetterlingsforscher und hatte sich hauptsächlich mit einem in Deutschland inzwischen ausgestorbenen Schmetterling (Erebia epiphrons) beschäftigt. Schmetterlingsnamen würden zu einem Papillon ja gut passen. Ich plante mit "Bia" abzukürzen. Irgendwann muß ich diese Neuschöpfung wohl in Gedanken vor mich hin gemurmelt haben, prompt erntete ich befremdete Blicke und wurde gefragt: "Was willst Du? Bier???? Jetzt????" Man stelle sich vor, wenn man mit dem Hund übt und jeder hört nur: "Bier bei Fuß",  "Bier komm her." Erebia wird sie definietiv nicht heißen.

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