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Kükenkorb-Erinnerungen:

Welpenentwicklung
des D-Wurfes
Zunächst
ein Bild der ganzen Familie (D-Wurf
* 1.5.04)

9 Wochen alt, von links Dimo, Djoke, Divus,
Mutter Mona, Vater Happy - (Zkarabis
Headline).
Wegen seines netten Wesens hatte ich Happy als Vater
für den Wurf gewählt. Vieles, was er
vererbt, ist mir wichtig und macht seinen Nachwuchs
besonders geeiget für sportliche Aufgaben. Schließlich
züchte ich, um eine Hündin selbst behalten
zu können mit der ich diesbezüglich Pläne
habe. Happy läßt sich leicht begeistern,
zeigt - stets gut gelaunt - eine Fülle von teils
nicht alltäglichen Einfällen, ist verträglich
und überhaupt nicht nervös, hat trotzdem viel
Temperament. Sein Sohn Djoke ist ihm
nicht nur optisch am ähnlichsten. Er erfindet immer
wieder die ungewöhnlichsten Bewegungen, einfach
aus purer Lebensfreude. Wer ihm einmal beibringen will
Pirouetten zu drehen oder das rechte Hinterbein ausgestreckt
in der Luft zu halten, wird nur abwarten und punktgenau
loben müssen. Ein zärtlicher, lustiger und
stets kreativer Hund, genau wie ich es mag!
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Vom
Baby bis zum einjährigen Rüden:
Erleben
Sie hier die Entwicklung der Welpen vom D- Wurf. Aber
Vorsicht! Papillons sind den richtigen Schmetterlingen
sehr ähnlich: Wie diese durchlaufen die Junghunde
nämlich auf dem Weg zum erwachsenen Papillon (mit
dem für die Rasse typischen prachtvollen Haarkleid)
einige Entwicklungsphasen, wo sich kaum erahnen lässt,
wie hübsch sie später einmal sein werden.
- auch einer Raupe sieht man die Schönheit des
Schmetterlings noch nicht an! Hier sehen Sie also meine
Papillons im Raupenstadium, in der Entwicklung eben....

So
sahen siel gut eine Woche nach der Geburt aus.
Und
hier sind sie 21 Tagen alt bei einem Ausflug in den
Garten, Divus vorne links, in der Mitte mit dem Punkt
auf der Stirn Mitte Dimo, rechts Djoke.

Die
Welpen wurden rasch ausgesprochen geländegängig:
Sie
lernten von A, wie Altenheim, bis Z, wie Zoo, so ziemlich
alles kennen, was einem Welpe vertraut sein sollte.
Ich orientiere mich an der bewährten Empfehlung,
daß ein junger Hund ab der 10 Woche mindestens
mit etwa ebenso vielen fremden Menschen gute Erfahrungen
gemacht haben soll, wie es der Zahl seiner Lebenstage
entspricht. Wir besuchten Welpenstunde und Clickerseminare,
probeweise auch mal Ausstellungen. Und immer wieder
gab es kontrollierte Begegnungen mit vielen fremden
Hunden, auch großer Rassen.

Sie
lernten von klein an, sich zu konzentrieren und die
Konzentration zu halten. Sie entwickelten sich zu wunderbaren
Junghunden mit viel Ausstrahlung und großem Arbeitseifer.
Behalten kann ich unglücklicherweise auf Dauer
trotzdem keinen der Rüden. Ganz klar, daß
sie nur an Menschen abgegeben werden, die den Wunsch
haben auf Basis von positiven Methoden mit ihnen weiter
zu arbeiten, die sich einen echten Teampartner wünschen,
der begeistert sein wird, wenn er Aufgaben bewältigen
darf.
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Hier
mit ca 9 Monaten, aber auch jetzt eventuell noch
zu haben (siehe eigene Seite):
Divus

Optisch
und im Wesen war er von Anfang an ein ganz anderer
Typ als die zwei anderen Brüder. So gern
er mal mit seinen Rudelgenossen und fremden Hunden
spielte: Seine Gedanken kreisten stets um Menschen.
Von klein an! Ein Besuch im Gedränge des
Weihnachtsmarktes? Wunderbar! So viele Leute!
Hoffentlich bemerkt einen mal jemand.

Er
pflanzte sich seit seiner achten Woche fast unweigerlich
vor jedem Fremden hin, schaute ihm liebevoll ins Gesicht,
faltete die Öhrchen nach hinten und gab Pfote.
Ausdauernd blieb er dabei und konzentriert.

Glücklich
ist der schlaksige Kleine immer, wenn er auf jemanden
stößt, der seine unausgesprochene Aufforderung
"Was kann ich für Dich tun?" versteht
und womöglich einen Clicker aus der Tasche
zieht und sich intensiv mit ihm beschäftigt.

Hier
fängt das Fell schon an zu wachsen. Divus läßt
sich bei der Arbeit kaum ablenken, was er tut, tut
er ganz. Er ist schnell und und versteht rasch,
beseelt vom Wunsch etwas für seine Menschen
tun zu können. Wenn bei ihm etwas nicht entsprechend
der Anweisung ausgeführt wird, kann man
sicher sein, daß die Ursache einfach ein Mißverständnis
war. Sein kleiner Bruder Dimo kann dagegen manchmal
etwas eigene Vorstellung von der sofortigen Ausführung
eines Auftrags haben.

Divus
ist ganz anders. Seine größte Freude
liegt in der engen und harmonischen Zusammenarbeit
- er wird bei entsprechender Förderung ein
toller und sehr zuverlässiger Teampartner sein!
Er ist ein "Kopf-Arbeiter" und sollte
nur zu Leuten, die das zu schätzen wissen.
Langeweile wäre speziell für diesen Hund
unerträglich.
Kurios
und auffallend übrigens, was an (eigentlich
recht unwichtigen) Neigungen offenbar von den
Eltern weitergegeben werden kann. Auch Divus entwickelte
Eigenheiten, die bei seinem (ihm damals noch unbekannten)
Vater ausgeprägt vorhanden sind. Aber er
hat etwas andere Schwerpunkte als Djoke. Wie sein
Vater schwärmt Divus für alles Wasser.
Mit wenigen Wochen hatte er auf dem Boden der
Terasse eine erste Begegnung mit einem laufenden
Gartenschlauch. Welpenhaft ungelenk spielte er
damit, sprang ins Wasser und "fing"
es. Ich arbeitete wenige Meter weiter, als mir
plötzlich auffiel, daß sich das Geräusch
irgendwie geändert hatte: der Schlauch plätscherte
nämlich jetzt iim Wohnzimmer weiter, er hatte
ihn unter das Sofa gezogen.
Er ist der erste und einzige meiner Papillons,
der es liebt geföhnt zu werden. Auch unterwegs
ist besonders er eine ausgesprochene Wasserratte.
Letzteres ist etwas erträglicher durch seine
Freude am Föhnen. Aber irgendwie war ich
doch immer überrascht und unvorbereitet,
wenn dieser Hund in einem Wassergraben verschwand
- ich bin Papillons gewöhnt und keine Mini-Neufundländer.
Glücklicherweise hat er diese Marotte dann
abgelegt als es kalt wurde.
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Djoke
hat
seinen Namen verdient. Wie könnte man diesen
Hund mit all seinen lustigen Ideen anders nennen
als Joke (= Witz)? Das D davor übersehen
wir einfach; Es mußte sein, um seine Zugehörigkeit
zum D-Wurf zu dokumentieren.
Djoke
ist ein Powerpaket, er strotzt nur so vor Bewegungsfreude
und Kraft. Ein zärtlicher, feinfühliger
Hund mit durch und durch männlicher Ausstrahlung
- seine satte Farbe, die federnde Eleganz seiner
Bewegungen sind für mich immer eine besondere
Augenweide. Da schaut man unwillkürlich hin
und genießt diese Ausgewogenheit. Djoke
ist durch seine Komik, seinen Gesichtsausdruck
und seine Kreativität immer wieder Grund
spontan loszulachen. Von klein an, er braucht
einen nur anzuschauen.

Seine
Spontaneität und sein Erfindungsgabe ist
groß. Wenn er eine geplante Handlung nicht
ausführen kann, erfindet er einfach etwas
Neues. Eine Kostprobe: Gegen Leinenziehen wirkt
normalerweise die bewährte Methode "Stehenbleiben
bis Leine vom Hund gelockert wird" und dies
ist über Wochen konsequent beizubehalten
bis nicht mehr gezogen wird. Man kommt dann zwar
ein paar Tage nicht vorwärts, aber das ändert
sich sobald der Hund realisiert, wie konsequent
Mensch diesbezüglich ist. Djoke hatte blitzschnell
kapiert, daß er durch Ziehen nicht zum Ziel
kommt. Er hat mir aber dann dafür (besonders
am Anfang von Spaziergängen) jedoch ein Sammelsurium
anderer Verhaltensweisen angeboten. Alle konnte
er ohne gestraffte Leine durchführen und
sich die langweilige Wartezeit etwas erträglicher
gestalten. Er begann damit so schnell, daß
ich garkeine Chance hatte, ihm durch Weitergehen
zuvorzukommen. Kurz vor Ende der Leine bremsen
und freudig zurückgaloppieren, Stehen auf
den Hinterläufen, Hinlegen, Pirouettendrehen,
Spielaufforderung mit Verbeugen ist nur eine kleine
Auswahl. Man hätte nur mit Clicker das ein
oder andere bestätigen müssen, was man
später vielleich mal an Tricks verwerten
kann.

Trotz
allem ist auch er, genau wie die beiden Brüder,
ein ruhiger, anpassungsfähiger und angenehmer
Hund im täglichen Zusammenleben. Er ist alles
andere als nervös. Man muß ihn aber
eben unbedingt auslasten, er muß immer mal
wieder laufen können mit vollem Kräfteeinsatz.
Vergleicht man ihn mit Divus, so ist er leichter
ab- und umlenkbar, was seine positiven und negativen
Aspekte hat.

Kreativität
und Beweglichkeit sollten die Besitzer mitbringen,
nach denen ich lange für ihn gesucht habe.
Ich habe sie gefunden! Sie sind ihm ebenbürtig,
haben täglich Freude an seinem Ideenreichtum
und seiner Komik und fördern gezielt seine
Fähigkeiten. Djoke hat einen auch einen wichtigen
Beruf: Er entwickelte sich zum Asthma-Meldehund
(mehr darüber auf der Galerie-Eingangsseite!
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Dimo
ist
der Kleinste von allen. Vielleicht will er deshalb immer
gern hoch hinaus? Er klettert mit Begeisterung und hat
dann manchmal Schwierigkeiten, wieder auf den Erdboden
zurückzukommen. Ich musste ihn schon von der Leiter
eines Hochsitzes herunterklauben. Und einmal rief ich
vergeblich - denn er saß auf einem schrägen
Baum und traute sich aus gutem Grund nicht abwärts.
Seitdem wandern meine Augen fast schon automatisch nach
oben, sobald ich ihn kurz aus den Augen verliere. Wenn
er wenigstens bellen würde, um auf seine missliche
Lage aufmerksam zu machen! Sicher bin ich an dieser
Eigenheit mit Schuld, habe ich meine Welpen doch immer
überschwänglich gelobt, wenn sie irgendwelche
Balanceakte wagten, auf Baumstümpfe kletterten,
über ungewohnte Bodenbeläge liefen.
Hier
ein paar Fotos von ihm:

Ein
bezaubernder Welpe, der bereits in diesem Alter vorzog,
von der Schulter herunter die Aussicht zu genießen.

Hier
haben wir gezeltet, erstmals in fremder Umgebung (abseits
von einem Trainingsseminar an dem ich teilnahm). Die
Welpen erwiesen sich als höchst unternehmungslustig
und fanden die Erforschung des Areals ausgesprochen
spannend. Zelt und Autos sind bis heute etwas geblieben,
was für sie mit Vorfreude verknüpft ist.

Mit
drei Monaten läßt sich erahnen, dass aus
ihm einmal ein sehr hübscher Papillon werden könnte.

Hier
(Foto vom Januar 2005) ist Dimo acht Monate alt und
steht, wie könnte es anders sein, ganz oben! Einige
Ballen in Folie verpackten Strohs haben es ihm regelmäßig
angetan. Er schafft es, den Zwischenraum für seine
Ziele zu nutzen: wie ein Kaminkletterer stemmt er Beine
und Rücken gegen das Stroh. Oben angelangt führt
er wahre Freudentänze auf und stellt sich stolz
wie ein Spanier in Pose. Er ist trotz aller Sensibilität
ein sehr zuversichtlicher Hund. Dimo geht gerne auch
mal eigene Wege, wenn das übrige Rudel sich gemeinsam
vergnügt: Zunächst irritierte mich seine Tendenz,
irgendwo wie eine Salzsäule erstarrt stehen zu
bleiben und sich nicht mehr vom Fleck zu rühren.
Irgendwann erkannte ich, dass er uns schlicht belauert.
Man kann ihm kein größeres Vergnügen
machen, als ihm nun entgegen zu "schleichen".
Im Gegensatz zu den zwei anderen Wurfgeschwistern kann
er sich lange solo mit irgendwelchen Spielzeugen,
einem Ball, einer Feder, einem Ästchen beschäftigen.
Er wirft sie hoch und fängt sie wieder.
Er
ist leicht ein bißchen im Windschatten seiner
so viel stärkeren Brüder, die ihm oft etwas
wegnehmen, und gegen die er sich mit viel Energie zu
behaupten weiß. Zwar hat er eine Menge Tricks
auf Lager, aber, was in ihm steckt, beweist er doch
am besten, wenn er seinen Menschen mal ganz für
sich hat. Dann fangen seine Augen vor Begeisterung förmlich
an zu glühen...!
Dimo
lebt jetzt in Köln, es war von beiden Seiten Liebe
auf den ersten Blick. Als seine späteren Besitzer
kamen, stand schnell fest: Sie passen einfach zueinander,
und da fiel mir der Abschied auch nicht gar so schwer.
Er hat sich innerhalb von zwei Tagen problemlos eingewöhnt
und ist glücklich dort. Seine Besitzer hatten früher
schon einen Papillon aus einer Not-Vermittlung. Da wissen
sie zu schätzen, was sie an dem unkomplizierten
und gut sozialisierten Rüden haben.
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Kükenkorb-Erinnerungen:
Britta
sie starb im 16. Lebensjahr - mein erster Papillon, eine
in meinen Augen wunderschöne Hündin mit allen
typischen Rasseeigenschaften.

Ich
liebte sie, doch sie hatte es nicht leicht mit mir: Wie
die meisten überzeugten Ausbilder von großen
Rassen fiel es auch mir schwer, viele ihrer Eigenheiten
zu akzeptieren, mich auf die Empfindlichkeit einzustellen,
hinzunehmen wie leicht und endgültig sie zu entmutigen
war. Es sind Eigenschaften, die grazile Kleinhunderassen
oft begleiten, sofern sie nicht, wie z.B. Terrier in ihrer
Geschichte eine Auslese auf Schmerzunempfindlichkeit und
damit Gebrauchshund-Eigenschaften erfahren haben.

Erst
nachträglich wurde mir klar, wie stark in mir der Drang
gewesen sein muß, diesen winzigen Hund an denselben
Maßstäben messen wie den starken Schäferhund.
Ich wollte keiner dieser typischen Kleinhundebesitzer werden!
So blieb ich blind für viele kleine Signale, die mir
hätten zeigen müssen, daß ich diesen Hund
überfordere. Britta würde sich heute in meinen
Händen ganz anders entwickeln, ganz anders entfalten.
Sie hat mich viel gelehrt in ihrem sechzehnjährigen
Leben.

Wie
anpassungfähig Papillons sein können, zeigt folgende
Begebenheit. Britta war etwa ein Jahr alt und begleitete
mich zu einem Hüte-Seminar, an dem ich mit einer Border-Collie-Hündin
teilnahm. Es war kalt, unser Auto stand neben der Übungswiese,
Britta beobachtete das Geschehen zwei Tage lang aufmerksam
durch das Fenster. Einige weniger selbstsichere Border-Collies
hatten anstatt mit Schafen mit einer Gruppe Laufenten gearbeitet.
In einer Pause hatten sich diese Enten selbstständig
gemacht und kreuzten unseren Weg als ich mit Britta spielte.

Ich
begann die Enten zurückzutreiben, sah Brittas aufkeimendes
Interesse und aus einer Laune heraus, wandte ich all die
kleinen Kniffe an, mit denen wir zuvor unerfahrene Border-Collies
zum Hüten ermutigt hatten. Unter dem Applaus einer
wachsenden Zuschauerzahl entlockte ich Britta viele typische
Verhaltensweisen eines Border-Collies. Sie trieb die Enten
nicht nur vor uns her, sondern umkreiste sie, balancierte
sie in der typischen 12-Uhr-Position aus. Absolut faszinierend!
Ein Mini-Hütehund in meinen Händen? Keineswegs,
es war und blieb das erste und letzte Mal! Obwohl sie mich
mit den Borders noch oft auf solche Trainingsseminare begleitete,
zeigte sie nie wieder Interesse an einem derartig disziplinierten
Umgang mit Geflügel. Mit zunehmender Selbstsicherheit
tendierte sie dazu, wie ein stöbernder Spaniel kurz
vorzustehen und dann mitten in die flatternde Gesellschaft
hinein zu springen. Einige Übungen genügten jedoch,
um ihr wieder klar zu machen, daß Geflügel tabu
ist.

Britta
entwickelte sich, beflügelt durch einige zufällige
Erfolge in früher Jugend, zu einem sehr erfolgreichen
Jäger. Wenige Monate alt erbeutete sie auf einem Spaziergang
eine jugendliche Bisamratte, die so schwer war, daß
sie sie kaum schleppen konnte. Sie muß sie mit dem
ersten Biß getötet haben, wir sahen nur den Sprung
ins hohe Gras und wie sie mit Beute auftauchte. Es blieb
nicht bei diesem Opfer. Trotzdem gelang es durch Konsequenz
ohne weiteres, ihren Jagdtrieb in Griff zu halten: Sie war
ein absolut zuverlässiger Begleiter in Wald und Feld,
akzeptiert von Jägern wie Naturschützern, weil
sie niemals den Weg verliess und sich unaufgefordert beim
Auftauchen von Wild ins "Platz" legte. Am Wegrand jedoch
waren die Regeln gelockert, wenn es um Mäuse ging,
auch im eigenen Garten war ich nicht immer präsent,
und das hat sie gründlich ausgenützt.
Kükenkorb-Erinnerungen:
Birko
starb
im 17. Lebensjahr. Er war mein treuer Begleiter in schwierigsten
Jahren meines Lebens.

Schon
als Welpe war klar, dass er eine besondere Rolle in meinem
Leben spielen würde. Er wollte immer nur eins: "mein"
Hund sein. Ein Blick genügte, er konnte mich "lesen"
wie ich ihn - und so war es eine gewisse Tragik für
ihn, daß er in hohem Alter kaum noch sehen konnte
und ihn auch sein Gehör zunehmend verließ. Nur
sein Geruchssinn funktionierte noch. Er mühte sich
ab, um sich über seine Umwelt, über mich und seine
Artgenossen zu informieren. Doch immer wieder gab es Mißverständnisse,
oft wirkte er verwirrt und ratlos. Ich habe mal nachgerechnet:
Wir waren in den über eineinhalb Jahrzehnten seines
Daseins insgesamt nur 21 Tage getrennt. Mein Wunsch, daß
er irgendwann einfach nur daheim einschläft, wurde
nicht erfüllt. Ich war schwer gestürzt und sollte
ins Krankenhaus. Da ging es ihm so schlecht, daß ihn
irgendwelche Änderungen im Alltag zu sehr gequält
hätten. Ich mußte mich schnell entscheiden und
fuhrt mit ihm zum Tierarzt bevor ich mich selbst in ärztliche
Behandlung begab. Wer weiß, was ihm dadurch erspart
wurde - aber es ist doch unendlich schwer, diese Entscheidung
zu treffen.

Dieses
Foto zeigt ihn mit ca 13 Jahren, ein damals oft mürrischer
alter Herr, der sich lieber in seinem "Birko-Mobil"
herumfahren ließ, weil ihm die Ausdauer zum Laufen
fehlte. Natürlich trug zu dem unfreundlichen Gesichtstausdruck
seine Zahnstellung bei: die kleinen Frontzähne waren
nach einem Auto-Unfall gelockert und teils gezogen, teils
ausgefallen. Dadurch kippten die Reißzähne nach
außen - das gab ihm das gefährliche Aussehen.
Aber er fühlte sich tatsächlich auch überhaupt
nicht wohl in seiner Haut, zog sich in sich zurück
und kapselte sich ab. Wie oft forderte er zum Schmusen auf
wie in alten Zeiten, und dann mochte er sich doch nicht
streicheln lassen.
Ein
Jahr später sah Birko wieder so aus:

Ein
aufgeschlossener, unternehmungslustiger, vitaler Hund -
sehr alt zwar und etwas steif, aber wieder fröhlich,
verspielt und relativ leistungsfähig. Herzmedikamente,
die er ab dem 13. Jahr lange Zeit unterstützend bekam,
braucht er bis Mai 2004 überhaupt nicht mehr. Zweistündige
(langsame) Waldspaziergänge auf eigenen Pfoten - kein
Problem. Das "Birko-Mobil", eine Hundetasche auf Rollen,
fungierte nur noch als Ruheplatz für Reisen. Der umgebaute
Kinderwagen, der Birko ermöglichte, auch auf unseren
Wanderungen immer dabei zu sein, stand unbenutzt im Keller.
Über
seine "wundersame Heilung" werde ich vielleicht einmal
auf der Seite Papillon-Infos berichten ("vielleicht"
deshalb, weil die homöpathische Behandlung sehr individuell
und nicht unproblematisch war, also nicht ohne weiteres
auf andere Hunde zu übertragen ist). Vorerst befindet
sich dort nur ein Bericht aus der Zeit davor mit dem Titel:
Das "Uuups-Syndrom". Soviel sei gesagt: Nachträglich
stellte sich heraus, daß viele seiner "Alters"-probleme
in Wirklichkeit wohl zurückzuführen waren auf
diese gesundheitliche Einschränkung, die so mancher
Papillon in mehr oder weniger ausgeprägter Form mit
sich trägt. Sein Zustand war, nachem ich den Appell
vom Sommer 2002 im Clubheft des Schweizerischen Papillonclubs
veröffentlicht hatte, noch wesentlich schlimmer geworden.
Er war zeitweise so beeinträchtigt, daß ich mir
Vorwürfe machte, weil ich ihn weiter leiden ließ.
Der Zufall half, und schließlich ging es ihm diesbezüglich
nochmal so gut, wie noch nie im Leben.
Er
hatte dadurch ein paar wunderschöne Jahre und hat in
seinem hohen Alter sogar noch genossen, wenn Welpen da waren.
Er mochte Gesellschaft, ganz im Gegensatz zu seiner Tochter
Kira, die einige Zeit bei uns lebte.
Kükenkorb-Erinnerungen:
Kira
Tochter von Birko, freundlich und heiter
- ohne jedes Training immer gehorsam, stets Anerkennung
suchend und besonders menschenbezogen.
Sie
ist auch heute (2006) - trotz ihrer inzwischen 11 Jahre
- gesund, frühlich und aktiv, wie ein ganz junger Hund.
Und sie lebt - für sie der große Wurf - endlich
allein, ohne Konkurrenten um die Liebe der Menschen.

Sie
hatte zwar immer im Rudel gelebt, aber eigentlich "brauchte"
sie nie andere Hunde. Mir war bald klar, daß in ihren
Augen ein Einzelplatz mit Menschen, die nur ihr gehören
weitaus erstrebenswerter ist. Für sie war das Leben
im Rudel Streß. Sie erfand kuriose Wege, um
die anderen auszuschalten und in der Gruppe aufzufallen
- dazu gehörte, daß sie begann auf der Treppe
ihren alten Vater so anzurempeln, daß dieser unweigerlich
die restlichen Stufen herunterfiel und sich wehtat. Und
Welpen fand sie überhaupt nur lästig. Sie ist
als Einzelhund regelrecht aufgeblüht. Kein Wunder bei
so viel Bewunderung ihres kleinen Menschenrudels! Mein kleiner
roter Fuchs lebt heute bei einem Ehepaar mit dem Namen Fuchs...!
Da haben sich die Richtigen gefunden, aber nicht nur wegen
des Namens. Sie hat auf ihre alten Tage noch viel dazugelernt
- vor allem aber ihre Fähigkeiten, Menschen um den
Finger zu wickeln, extrem perfektionieren können. Jetzt
ist sie rundum glücklich, und nicht nur sie sondern
auch ihre größten Bewunderer - ihre von ihr hervorragend
trainierten Besitzer!
Kira neben ihrem Vater Birko
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Emirka
* 17.2.2005
Diese
Mitte Februar geborene kleine Hündin werde
ich aller Voraussicht nach behalten, leider ist sie
ein Einzelkind. Aber immerhin eines mit ständig
spielbereiten, geduldigen großen Brüdern.
Wie sie heißen wird? Vorerst Krümel, offiziell
vielleicht mal Elfi (wie in Kinderzeiten eine heiß
geliebte Hündin meiner Tante) oder - wahrscheinlicher
- Emira, abgekürzt "Mira". "Mira/
Mona" geht einem beim Rufen leicht von den Lippen,
wenn man beide Hunde gleichzeitig rufen will. Leichter
jedenfalls als "Elfi/Mona". Eine Weile spielte
ich mit dem Gedanken sie "Erebia" zu nennen.
Mein Urgroßvater war Schmetterlingsforscher und
hatte sich hauptsächlich mit einem in Deutschland
inzwischen ausgestorbenen Schmetterling (Erebia epiphrons)
beschäftigt. Schmetterlingsnamen würden zu
einem Papillon ja gut passen. Ich plante mit "Bia"
abzukürzen. Irgendwann muß ich diese Neuschöpfung
wohl in Gedanken vor mich hin gemurmelt haben, prompt
erntete ich befremdete Blicke und wurde gefragt: "Was
willst Du? Bier???? Jetzt????" Man stelle sich
vor, wenn man mit dem Hund übt und jeder hört
nur: "Bier bei Fuß", "Bier
komm her." Erebia wird sie definietiv nicht heißen.

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